Psychotherapie Bettina Roettgen
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Theoretische Hintergründe


Um eine Vorstellung davon zu gewinnen, welche Bedingungen wir Menschen einerseits für eine gesunde psychische Entwicklung benötigen und wie andererseits psychische Störungen entstehen können, ist die Beschäftigung mit psychologischen Entwicklungstheorien hilfreich. Im Folgenden finden Sie kurze Erläuterungen der Theorien, die mein psychotherapeutisches Verständnis besonders geprägt haben.

Die Objektbeziehungstheorie ist eine ursprünglich auf Melanie Kleins (1882-1960) Arbeiten zurückgehende Weiterentwicklung der Triebtheorie von Sigmund Freud (1856-1939). Sie behauptet, dass nicht die Dominanz libidinöser und aggressiver Impulse ausschlaggebend für das Verstehen des Menschlichen ist (wie Freud annahm), sondern dessen soziale Natur. Die zentrale Motivation des Menschen bestehe im Knüpfen sozialer Kontakte, im Aufbau von guten Beziehungen zwischen dem Selbst und den „Objekten“ (anderen Menschen).

Unter dem Begriff Objektbeziehungstheorie werden heute unterschiedliche Ansätze zusammengefasst, denen gemeinsam ist, dass sie die frühe Mutter-Kind-Beziehung und die Vorstellungen des Kindes über sich und seine Bezugspersonen als zentral bedeutend für dessen Persönlichkeitsentwicklung und dessen spätere Beziehungsgestaltung ansehen. Klein vertrat den Gedanken, dass die Art und Weise, wie ein Mensch die Welt wahrnimmt und mit welchen Erwartungen er an sie herantritt, durch seine Beziehungen zu wichtigen frühen Bezugspersonen („Objekten“) geprägt wird.

Heinz Kohut (1913-1981) entwickelte Kleins Ansatz in den 1970er Jahren zur Selbstpsychologie weiter. Die Selbstpsychologie untersucht, inwieweit ein Mensch „Selbstobjekte“ (unterstützende Menschen, wichtige Gegenstände) benötigt, um die psychische Funktionsfähigkeit seines Selbst zu bewahren bzw. überhaupt erst aufzubauen. Kohut sah das Selbst als das Zentrum in uns, welches erlebt und handelt. Er prägte den Begriff des „gesunden Narzissmus“. Damit meinte er das natürliche Streben des Menschen, sich ständig weiterzuentwickeln.
Neuere Auffassungen verstehen unter Narzissmus die Fähigkeit des Individuums, zum eigenen Selbst in eine innere Beziehung treten zu können, sowie die Fähigkeit zur Reflektion der eigenen Gedanken, Gefühle, Phantasien und Impulse.

Die Ergebnisse moderner empirischer Säuglingsforschung belegen nachträglich wichtige Annahmen der Selbstpsychologie und Objektbeziehungstheorie.
Eine Verbindung zwischen den Theorien und der empirischen Forschung schafft außerdem die Bindungstheorie von John Bowlby (1907-1990). Sie hebt das Bedürfnis nach einer sicheren Bindung als angeborene Motivation hervor. Mit einer speziellen Untersuchungsmethode, der so genannten „Fremden Situation“, identifizierten die Bindungsforscher Mary Ainsworth (1913-1999) und John Bowlby verschiedene Bindungsqualitäten, die das weitere Beziehungsverhalten eines Menschen über die gesamte Lebensspanne hinweg in einer spezifischen Weise prägen können.
Insgesamt verdeutlichen die genannten theoretischen Ansätze die herausragende Rolle der Beziehungserfahrungen für die psychische Entwicklung des Menschen.

In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie geht es darum, dass sich Therapeut und Patient gemeinsam auf die Suche danach begeben, welche individuellen Erfahrungen der jeweilige Patient gemacht hat und in welcher Weise die bisherigen Erlebensinhalte sein aktuelles Erleben und Verhalten prägen.
Ist dafür ein Bewusstsein erarbeitet, können besser passende Einstellungen, Umgangsweisen und Erlebensmuster gesucht und etabliert werden. Dies geschieht geschützt in der therapeutischen Beziehung, die gleichzeitig die Möglichkeit für neue Beziehungserfahrungen bietet und damit eine Modellfunktion hat.

















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